In Gedenken an Professor Peter Plaumann
Am 14. September 1937 wurde Prof. Dr. Peter Plaumann in Sofia in Bulgarien geboren. In den Jahren 1957 bis 1966 studierte er Mathematik und Physik an der Universität Frankfurt und schloss sein Studium mit der Diplomarbeit zum Thema „Kompaktheitskriterien in lokal kompakten Gruppen“ ab. Die Promotion erfolgte kurz darauf bei Helmut Salzmann und Reinhold Baer, die Dissertation trug den Titel „Erweiterungen kompakter Gruppen durch abelsche Gruppen.“
Nach der Promotion folgten längere Aufenthalte an der Universität Tübingen sowie an der Universität Kaiserlauten. Ebenso forschte und lehrte P. Plaumann an der University of Michigan in Ann Arbor sowie der Universidad de Oriente in Santiago de Cuba. Die Habilitation wurde in Kaiserslautern im Jahr 1975 abgeschlossen. Die Habilitationsschrift trug den Titel: „Auflösbare Gruppen mit lokal kompakten Automorphismengruppen“.
Noch im selben Jahr konnte Prof. Plaumann ein Extraordinariat am Mathematischen Institut in Erlangen angeboten werden. Auf Grund seiner Gastdozentur in Kuba im WS 1972/73 und vor dem Hintergrund des Kalten Krieges musste für seine Berufung jedoch ein mehrmonatiger Begutachtungsprozess durchlaufen werden, der erst im April 1976 abgeschlossen war.
Prof. Plaumann forschte und lehrte über 25 Jahre in der Gruppe Algebra und Geometrie am Mathematischen Institut in Erlangen, er ging am 30. September 2002 in den Ruhestand.
In der Forschung lag sein Schwerpunkt bei den topologischen Gruppen, speziell bei Strukturaussagen zu lokal kompakten Gruppen. Er untersuchte dabei auch algebraische Fragestellungen, die in Verbindung mit synthetischer Geometrie auftraten. Er verfügte über ein weitverzweigtes mathematisches Interesse und zählte zu jenen Mathematikerinnen und Mathematikern, die nicht nur die Entwicklung globaler Theorien voran brachten, sondern sich auch konkreten Problemstellungen widmeten, um diese zu lösen.
Prof. Dr. Peter Plaumann verstarb am 14. April 2020.